Abschluss einer privaten Krankenversicherung

Grundsätzlich kann sich jeder privat krankenversichern, der nicht gesetzlich pflichtversichert ist. Angestellte mit einem Einkommen über der Jahresentgeltgrenze (2020: 62.550 Euro), Selbstständige, Freiberufler, Studenten und Beamte haben diese Möglichkeit. Besonders für Beamte ist die private Krankenversicherung attraktiv, da der Dienstherr mindestens 50 % der Kosten übernimmt, wodurch ihr Eigenanteil erheblich sinkt.

Auch Studenten profitieren von speziellen Tarifen mit günstigen Konditionen und können nach dem Studium zwischen privater oder gesetzlicher Krankenversicherung wählen. Wer sich jedoch für die PKV entscheidet, sollte sich bewusst sein, dass ein Wechsel zurück zur gesetzlichen Krankenversicherung später schwierig ist – ab 55 Jahren ist dies nahezu ausgeschlossen.

Zusammensetzung der Leistung

Die gesetzliche und private Krankenversicherung unterscheiden sich grundlegend in ihrer Beitragsberechnung. In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zahlt jeder Versicherte 14,6 % seines Bruttolohns, zuzüglich eines individuellen Zusatzbeitrags der Krankenkasse. Arbeitnehmer teilen sich diese Kosten mit ihrem Arbeitgeber, unabhängig von Alter oder Gesundheitszustand, sodass alle Versicherten den gleichen Zugang zur medizinischen Versorgung haben.

Die private Krankenversicherung (PKV) hingegen berechnet die Beiträge individuell. Der Arbeitgeber übernimmt bis zu 50 % der Kosten, jedoch nur bis zur Höhe des GKV-Beitrags. Der Versicherte trägt den restlichen Betrag selbst, wobei Faktoren wie Alter und Gesundheitszustand den Beitrag beeinflussen. Jüngere und gesündere Personen profitieren von günstigeren Tarifen. Um die Kosten im Alter stabil zu halten, werden in der PKV Altersrückstellungen gebildet.

Kosten

IDie Höhe des Beitrags in der privaten Krankenversicherung hängt von mehreren Faktoren ab und lässt sich nicht pauschal bestimmen. Grundsätzlich gilt: Je jünger und gesünder man beim Eintritt in die PKV ist, desto günstiger ist der Beitrag, da mehr Zeit bleibt, um Altersrückstellungen aufzubauen. Besonders für junge Menschen kann sich ein Wechsel finanziell lohnen.

Wie kann ich zur Privaten KV wechseln?

Zunächst muss die Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) beendet werden. Bei einer Mitgliedschaft von mindestens 18 Monaten beträgt die Kündigungsfrist zwei Monate. Eine Ausnahme besteht, wenn der Zusatzbeitrag erhöht wird, da dann ein sofortiges Sonderkündigungsrecht besteht. Nach der Kündigung muss ein Antrag bei der gewünschten privaten Krankenversicherung (PKV) gestellt werden. Nach Annahme des Antrags übermittelt die PKV die Kündigungsbestätigung an die GKV, was entscheidend ist, damit die PKV nach Beendigung der GKV-Mitgliedschaft zuständig wird. Sollte diese Bestätigung fehlen oder der Vertrag mit der PKV nicht zustande kommen, besteht kein Grund zur Sorge. Die Kündigung wird erst wirksam, wenn die PKV die GKV über die Annahme des Antrags informiert. Im schlimmsten Fall bleibt der aktuelle Versicherungsschutz bestehen, denn in Deutschland ist eine Krankenversicherung immer gewährleistet.

Wie finde ich die passende private KV für mich?

Es gibt keine "beste" private Krankenversicherung, sondern nur die, die am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt. Der ideale Weg zu einer passenden Krankenversicherung führt über einen unabhängigen Berater, der umfassend über verschiedene Anbieter informiert ist. Ein kompetenter Berater wird den gewünschten Wechsel prüfen, unterstützen und eine individuelle Umsetzungsstrategie mit dem Kunden entwickeln.